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An der Nordsee, am Jadebusen, an der Weser, in der Wesermarsch und Friesland sowie in Oldenburg

Viele Besucher am Strand Sehestedt wundern sich bei einem Blick über den Deich, daß sie anstatt des Wassers nur das Watt sehen. Diese Erscheinung nennt man Ebbe. Zum Glück ist da aber auch noch die Flut, bei der man nach einem Blick in den „Flutkalender“, in dem die Hochwasserzeiten genau aufgeführt sind, auch das Wasser im Jadebusen bewundern kann. Hochwasser ist zweimal am Tag, ungefähr alle 12 Stunden. Das Auf- und Ablaufen des Wassers nennt man im allgemeinen Tide. Jedes mal, wenn das Wasser erneut aufläuft, verspätet es sich um etwa fünfundzwanzig Minuten, so dass seine Verspätung am nächsten Tag bereits fünfundzwanzig Minuten beträgt.

Vor Jahrhunderten schrieben die Menschen, die eine Erklärung für die Existenz von Ebbe und Flut suchten, diese periodische Erscheinung den wechselseitigen Abhängigkeiten zwischen den Himmelskörpern zu. Ebbe und Flut sind als Produkt der Anziehungskraft des Mondes zu verstehen. Das Wasser ist geneigt dem Mond in seiner Umlaufbahn zu folgen, und dadurch wird das ständige Steigen und Fallen verursacht, das an den Küsten zu beobachten ist.

Wer das Auftreten von Ebbe und Flut kontinuierlich beobachtet, kann zweimal in einem Monat, also innerhalb eines Mondumlaufs, eine hochlaufende Flut, genannt Springflut oder Springtide, erkennen. Sie entsteht durch das Zusammenspiel der Fernwirkung der Sonne und der Nahwirkung des Mondes, wie zum Beispiel bei Voll- und Neumond anzutreffen, und überflutet oft das Deichvorland. Die gegenteilige Erscheinung, deutlich geringes Auflaufen des Wassers, wird Nipptide genannt. Sie entsteht jeweils im ersten und im letzten Viertel des Mondes, wenn Sonne und Mond im rechten Winkel zur Erde stehen und ihre Kräfte sich gegenseitig aufheben.

Wenn man Gerüchten glauben schenken will, sind die Gezeiten allerdings so entstanden:
Vor Jahrhunderten – als das mit dem Schreiben und Lesen noch nicht so weit war – kam ein alter Ostfriese ans Meer und sah in die weite weite Ferne. Das Meer war von diesem Anblick so erschrocken, daß es sich rasch zurückzog. Und nun kommt es etwa alle 12 Stunden zurück und schaut ob der alte Ostfriese noch da ist. Da nun aber heute immer noch an der Küste hier und da einmal ein Ostfriese anzutreffen ist, wiederholt sich dieses Schauspiel immer wieder.

Quelle: Erholungsgebiet Südlicher Jadebusen

Herausgeber:
Fremdenverkehrsverein „Südlicher Jadebusen“ e.V.
Bäderstraße 76
26349 Jade